Heute

Heut‘ bin ich friedlich, schweigsam und gelassen,
Genieße auch die Einsamkeit zu zweit,
Bereit zu nehmen oder loszulassen
Und akzeptiere die Gegebenheit.
Dass ich die Bäume lieber mag als Menschen,
Dass tote Dichter Freunde können sein,
Der Winter kommt, so bitterkalt, und wenn schon,
Noch knistert der Kamin und wärmt der Wein.
Herrgott! Vielleicht auch ich werd‘ endlich weise,
Demütig, ruhig und charakterstark,
Und lebe unspektakulär und leise
Wie dieser alte leer geword’ne Park.
Das sanfte Gelb liegt sterbend auf der Erde.
Sich sattgesehnt nach trügerischem Schein,
Mein Blick sieht klar – es kann nur besser werden.
Und mehr fällt mir zu diesem Tag nicht ein.
02.11.2016