Ein neues Kleid

Das Kleid abzulegen ist nur ein halber Akt
Des freien Willens, gerühmt von dem Weisen Erasmus.
Ohne ein Neues fühlt sich die Seele nackt,
Erfüllte Wünsche – wie ein schwacher Orgasmus.

Die lähmenden Zweifel stehlen die kostbare Zeit,
In Gottes Händen stöhnt der geknechtete Wille.
Das Leben liefert den Stoff für ein neues Kleid,
Das Marihuana erweitert nur die Pupillen.

Mit der Erkenntnis: Alles ist relativ,
Jedem die seinige gut angepasste Wahrheit, –
Seh` ich die Welt durch das schwankende Objektiv
Und hoffe, verbohrt und naiv, auf Gedankenklarheit.