An die Mitmenschen

Ich habe euch so satt, die Bösen und die Frommen,
Entgegenkommend und voreingenommen,
Diejenigen, die meine Kraft verzehren
Und unentwegt bewerten und belehren,
Nach ihrem Ebenbild verändern wollen
Und überheblich ihre Augen rollen,
Mit ihrer Freundschaft strafen oder rühmen,
Die ihre Schuld mit meinen Taten sühnen.
Die Interessenlosen, die Entzückten,
Die primitiv und kompliziert Gestrickten,
Die Egozentriker, Narzissten und sogar
Mir allerliebsten aus der Menschenschar:
Naive Träumer, sprich: Idealisten
Und unverbesserliche Optimisten, –
Ich hab‘ euch satt. Ich bin der Menschen müde.
Verzeiht mir diese alte Plattitüde.

Auch von mir selbst bin ich enttäuscht, weil ich,
Rückfällig, schwach, rechthaberisch und hitzig,
Die Nachsicht und die Weisheit nicht besitze,
Sie so zu lieben, wie der Schöpfer mich.