Das Leben ist gemein

In jedem Anfang schimmert schon das Ende.
Begrenzte Zeit beschreiben wir und wenden
Das Blatt des Lebens, immerwährend wissend,
Es wird zum Schluss vergilbt und weggeschmissen,
Wie überholtes altes Inventar,
Egal wie wichtig deine Botschaft war.

In jeder Liebe weilt bereits der Abschied.-
Kein Phönix steigt lebendig aus der Asche.
Nur ein Gedanke ist von ihm geblieben –
Die nüchterne Vergänglichkeit der Liebe.
Und ohne sie, an Selbstbetörung arm,
Verliert das Leben seinen Sinn und Scharm.

Das Abschiedsfest verdirbt der Tropfen Wermut.
Letztendlich bleibt nur eine leise Wehmut.
Denn die Geschenke, wenn auch unvollkommen,
Sind dem Beschenkten wieder weggenommen
Nach den besagten Regeln der Chemie:
Gesundheit, Schönheit, Kraft und Energie.

Und dankend für die Gnade des Vergessens
Behauptet man, der Lage angemessen,
Gedemütigt von Schicksal und verhöhnt:
So ist das Leben, hart und trotzdem schön!

Ihr Heuchler, Esoteriker und Fromme,
Mit Ansichten verworren und verschwommen,
Der pseudo-optimistische Verein,
Gibt es doch zu! Das Leben ist gemein.