Die Seelenblindheit

Die Seelenblindheit – meines Geistes Wahn
Nur das zu sehen, was mich nicht verwundet.
Ich hätte dieses schlaue Wort erfunden,
Wenn das schon jemand anders nicht getan.

Über mich selbst am lautesten gelacht,
Aus meinen Fehlern eine Lehre formend,
Entgegen der gesellschaftlichen Normen,
Ich überließ den Träumen ihre Macht

Und lebte wissbegierig, ohne Angst
In meiner Welt, so herrlich-unvollkommen.
Und dann kamst du und hast mir das genommen,
Was du nicht brauchst, belächelst und nicht magst.

Die Zeiten der Gedichte sind vorbei.
Es folgen Seiten der gemeinen Prosa.
Das neue Jahr versetzt mich in Narkose
Mit der erprobten Alltagsarznei.

11.12.2016