Ein Versprecher

Für andere nicht, doch für dich würd‘ ich’s machen,
Unglaubliche, schöne und sinnvolle Sachen:
Die finstere Nacht mit dem Mondlicht erhellen,
Beim schlafenden Gott gutes Wetter bestellen,
Den traurigen Herbst um die Hälfte verkürzen,
Mich unüberlegt in die Leidenschaft stürzen,
In peinlichen String und in Strapse verkleiden,
Um mehr abzunehmen, den Hunger erleiden,
Romantische Lieder dir gnadenlos singen,
Mit albernen Witzen dein Lachen erzwingen,
Tags arbeiten gehen, um Geld zu verdienen,
Zu Hause dich wie einen Pascha bedienen,
Ob du es nun glaubst oder nicht, ich würd‘ schweigen,
Mich nie unbeherrscht oder weinerlich zeigen,
Und keine Skandale und Streits provozieren,
Die Anzahl der Schuhe auf zwei reduzieren,
Die anderen Jungs permanent kritisieren,
Die mich absolutely nicht interessieren,
Dir nicht widersprechen und nie rebellieren,
Und nur über Fußball mit dir diskutieren.
Ich würde dich niemals manipulieren,
Und wenn schon, du würdest es gar nicht kapieren…

O Shit! Letzter Satz könnte alles verderben.
Das liegt wohl an deutschen gleichförmigen Verben,
Die mich animieren in Rage zu reimen –
Sonst würde ich nie so viel lügen und schleimen!

15.11.2016