Mein Avatar

Bevor wir wussten, dass wir uns nicht lieben,
Und dachten, es genüge nur zu üben
In Sachen Nachsicht, Huld und Toleranz,
Verloren meine Augen ihren Glanz,
Das brave Herz die Freude am Geschehen.
Es war zu spät, um Wunden zuzunähen,
Die uns das Leben sinnlos zugeteilt.
Zu viele Schmerzen machen uns nicht weise,
Nur schwach und ängstlich, müde und abweisend.
Und keiner hat den anderen geheilt.

Und während dessen eine Orchidee,
Mein glücklicher und stolzer Avatar,
Verspielt, kokett, von jedermann begehrend,
Erblühte schon das dritte Mal im Jahr.

15.03.2017