Der Regenbogen

Von dem Regen getauft, von der Sonne bekehrt,
Fasziniert von dem leuchtenden Ehering,
Ich mutiere zu unaufgeklärt
Und zur Regenbogenanbeterin.

Ich verbeuge mich tief, ignoriere die Not
Meines überempfindlichen Ischias‘,
Vor dem siebenfarbigen Gott
Der australischen Aborigines.

Wie das Leben – ein kurzes Entzücken des Lichts
Ohne sichtbar erkennbarer Absichten:
Weder Anfang noch Ende, empor aus dem Nichts
Steigt der Bote der himmlischen Nachrichten.

Diese lauten: Es lebe die Illusion!
Auch die Schönheit ist ein Provisorium:
Eine schöpferische Vision
Ohne Anspruch auf Moratorium.

Die Vergänglichkeit fordert von uns ihren Preis,
Das Erwachen aus geistigen Ohnmachten.
Auf der Erde schließt sich der Kreis,
Wenn wir ihn aus der Höhe beobachten.