Eine Träumerin

„Der beste Freund von Marx, Genosse Engels,
War lebenslang sein Gönner und sein Fan.
Ach, hätt‘ ich einen mächtigen Mäzen
Als Schutzpatron beziehungsweise –engel,
So würde ich, wie viele Prominente
Nur schöne Dinge machen, lebenslang,
Und zwischendurch im edlen Müßiggang
Der Seele melancholische Momente
Genießen: malen, schreiben, reisen,
Der schuftenden Bevölkerung zum Neid
Und jeden Tag in einem neuen Kleid
Im Restaurant Delikatessen speisen.“

Im Altenheim, auf Badewannenkante,
Die sie gerade blitzeblank gemacht.
Aus ihren Tagesträumen aufgewacht
Saß eine kreative Immigrantin
Und hasste Marx, der ehrlich uns beschrieben
Des Kapitals Engherzigkeit und Last.

„Ach, hätt ich in der Schule aufgepasst,
So wäre ich wahrscheinlich heim geblieben!“