Einst in einer Gartenecke
Lebte eine geile Schnecke.
Braungebrannt und splitternackt
Träumte sie vom Liebesakt.
Weich, genügsam, immer lächelnd –
Was bekanntlich gilt als Schwäche,
Kam sie leider nicht zurecht
Mit dem anderen Geschlecht.
Mal war ihr der Schatz zu schleimig,
Mal zu langsam, mal zu eilig,
Eingebildet oder dumm
Oder einfach andersrum.
Irgendwann – das soll es geben! –
Kam der Richtige ins Leben
Und begattete im Ring
Das rundum verliebte Ding.
Zugegeben, etwas ruppig,
Doch es war ihr diesmal schnuppe.
War schon früher arglos-blind,
Nun endgültig durch den Wind.
Vierundzwanzig lange Stunden
War das Schneckenpaar verbunden
Ohne Hemmungen und Sham
Als der blöde Gärtner kam.
Wie ein Mafiosi-Pate
Nahm er einen scharfen Spaten
Und zerstach die Beiden quer
Mitten im Geschlechtsverkehr.
Seiner Ernte galt die Sorge.
Abgestumpfter Selbstversorger
Schmiss den Traum von Harmonie
In die Unkrautdeponie.
Was für traurige Geschichte!
Denn zum Schluss verendet schlichte
Einem Zyniker zum Trost
Manche Liebe im Kompost.