Eine Frühlingskur

In meinem Kopf, gesteuert durch die Sonne,
Klingt heute Morgen fröhliche Musik.
Der Text ist schlicht: Der Frühling hat begonnen.
Aus diesem Anlass macht sich alles schick.

Der eitle Himmel schmückt sich mit den Wolken,
Die frische Böe kämt ein bisschen wirsch
Die ersten Blumen, ein robustes Völkchen,
In weißen Röckchen unausstehlich hübsch.

Gemäß den ungeschriebenen Gesetzen
Auch ich beginne eine Frühlingskur:
Her neue Kleider, Schuhe und als Letztes
Zum Outfit eine passende Frisur!

Windig

Der Ahorn wie ein Dirigent
Schwenkt in die Luft die schlanken Zweige.
Der Frühling feiert sein Event
Mit Regenguss und Wolkenreigen.

Der Wind, ein Schuft und Bösewicht,
Heult auf und hoffentlich zum Abschied
Vor meinen Augen schämt sich nicht
Die junge Birke zu begrapschen,

Guckt einer Frau unter den Rock,
Verscheucht vom Dach die freche Elster,
Verpasst auch mir den Kälteschock
Und zwingt zum Schließen aller Fenster.

Ich habe Urlaub – muss nicht raus
Und finde mich in Federn wieder,
Und feiere allein im Haus
Geburtstag meiner neuen Lieder.