Metamorphosen

Aquarellkreide auf Aquarellpapier

Ich habe es schon wieder nicht geschafft
Und werde meinen Leichtsinn sicher büßen.
Metamorphosen zeigen ihre Kraft,
Der alte Apuleius lässt mich grüßen.

Der kleine Hund studierte seine Tricks,
Fiel auf den Rücken, brav und unterwürfig,
Bekam für seinen Zirkus einen Mix
Aus Lust und Spiel, nach Billigung bedürftig.

Und während dessen, tief in einer Gruft,
Das Katzenwesen mit den grünen Augen
War auf dem Sprung und schnupperte die Luft –
Die roch nach Zukunft und nach Freiheitsdroge.

Der Wandel war bereits vorprogrammiert:
Der Wirt unfähig auf Befehl zu lieben.
Der Hund nun weg, die Katze ist geblieben
Genau sowie die Sehnsucht bleiben wird.

Ein trauriges und altbekanntes Lied
Von meiner Neigung zu den beiden Tieren.
Ich danke trotzdem meinem Schicksals Schmidt
Dafür, dass ich zum Esel nicht mutiere.

Zu diesem Bild

Du denkst wohl, du verstehst mein abgezehrtes Ich,
Des Fremden kalter Blick, Voyeur und Menschenkenner,
Und liest wie ein Roman mein trauriges Gesicht –
Das Fach Psychologie ist jedermann Domäne.

Du siehst in mir den Hohn und eine stolze Frau,
Noch jung, doch zu enttäuscht, um noch einmal zu lieben,
Verbittert und vergrämt stellt sie sich hier zur Schau,
Aus ihrem Paradies der Hoffnungen vertrieben.

Du glaubst, mich zu durchschau`n, die Eitelkeit erkannt,
Bemalte Schulter als ein Zeichen dieser deutend.
Und unterschätzt vielleicht des Künstlers weise Hand,
Die meinen tiefen Schmerz dir offenbaren scheute.

20.10.2016