So ist das Augenlicht: Erfasst die graue Welt,
Verwandelt sie in Strahlen, bündelt, wellt
Und projiziert ein farbiges Gewand
Auf meiner Sicht imaginäre Wand.
Und jedes Pixel lebt, vibriert, pulsiert
Und lässt mich glauben, stolz und ungeniert,
Dass ohne meinen einst erwachten Blick
Das Universum zeit- und farblos blieb‘,
Eintönig, trostlos, unbegrenzt und kalt.
Ich bin die Uhr, die bunte Bilder malt –
Ein kleiner Punkt auf der Photonen Welle,
Für meine Welt der Ursprung und die Quelle.
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Mitten in dem Farbenkarneval
I.
Heute war ein wunderschöner Tag.
Ob es an den bunten Farben lag?
Graue Wolken und der Regen,
Wagt es nicht mir auszureden,
Dass ich diesen Herbst auf einmal mag.
Auch wenn manche Sommer sind missglückt
Und der Winter immer näher rückt,
Will ich mit den Blättern kreisen.
All die Skeptiker und Weisen
Halten mich wahrscheinlich für verrückt.
II.
Jeden Morgen startet allemal
Das bewährte alte Ritual:
Kaffee, Toast und Zigarette,
Aus dem Haus bei jedem Wetter –
Manche haben eben keine Wahl.
Und wenn mir so oft die Sonne fehlt,
Hätte ich nichts anderes gewählt
Und verliebe mich gerade
In die herbstliche Parade
Bunter Blätter, die von Bäumen fällt.
III.
Morgen wird ein wunderschöner Tag,
Wenn der Wetterfrosch uns alle mag.
Und wenn es sich machen ließe,
Würde ich den Lügner küssen
Mit dem schleimig-sumpfigen Geschmack.
Bitte-bitte, nur noch dieses Mal,
Schenck‘ mir einen hellen Sonnenstrahl,
Weil ich nämlich dringend bräuchte
Einen Sonntag mit Beleuchtung
Mitten in dem Farbenkarneval.