Abschied

Sie hat gewonnen. Sie ist besser,
Zumindest passender für dich.
Der Eifersucht gemeines Messer
Verpasst mir einen letzten Stich
Und weicht dem Stolz, der Frauenwürde
Und der pragmatischen Vernunft…

Wenn du nur endlich finden würdest
Für deine Sehnsucht Unterkunft.

Sein und Schein

Du fühlst dich alleine wohl? –
Dann bist du in guter Gesellschaft,
Dann musst du die Kunst nicht beherrschen,
Die Menschen zu mögen. Obwohl…

Bist du mit der Umwelt konform,
Dann könnte die Mühe sich lohnen:
Die Inhalte lassen sich klonen,
Entscheidend ist nur die Form –

Nach außen sickert nur die.
Man ist nur ein Part im Orchester,
Empfindet sich trotzdem als beste
Und leitende Melodie.

Manch einer braucht den Applaus,
Die meisten – nur die Zerstreuung
Und hätten nicht viel zu bereuen,
Gingen die Lichter aus.

Die Frage nach Sein und Schein
Beschäftigt zum Glück nicht jeden.
Erreicht man den Garten Eden
Nur selten und nur allein?

Vertrieben aus dem Paradies

Vertrieben worden aus dem Paradies,
Wir freveln nun vom Südpol bis zum Nordpol.
Ich frage mich: War wirklich nötig dies,
Gut überlegt und pädagogisch wertvoll?

Vielleicht ist unberechtigt die Kritik –
Ich habe auch von Führung keine Ahnung,
Doch einfach so, beim ersten Missgeschick,
Ohne Gespräch, Verweis und dritte Mahnung

Uns rauszuschmeißen, war wohl vehement,
Auch in Bezug auf mangelnde Erfahrung,
Das lückenhafte Fehlermanagement
Und fehlende Belegschaft Seminare.

Wo war zu dieser Zeit der Engelsrat,
Als wir erniedrigt aus dem Eden krochen?
Obwohl, als unser Chef dasselbe tat,
So haben auch nicht viele widersprochen.

Nicht jeder ist robust und resilient,
Doch leider Gottes wusste damals keiner,
Wie traurig endet das Experiment
Für alle Homo-Sapiens-Zweibeiner.

An die Stille

Der Bildschirm fesselt den Blick,
Belangloses fließt durch die Ohren,
Wir konsumieren Musik,
damit wir die Stille nicht hören.

Wir reden und sind uns bewusst
der ständigen Wiederholung,
Verstecken Misstrauen und Frust
In Floskeln vertrauter Hohlheit.

Wir lesen, und jeder Satz
Der Bücher sprechenden Stille
Ist ein gewollter Ersatz
Der eigenen Lebensidylle.

Die Einsamkeit schürt die Angst.
Verdrängt durch das bloße Getue
Erstickt, in der Tiefe verschanzt,
Das kostbare Schweigen der Ruhe.

Ein Malheur

Im Lande der vielen Schlösser,
Heines Werk auf der Spur,
Bin ich fest entschlossen,
Ein Scherflein zur deutschen Kultur
Unaufgefordert zu leisten,
Im Reimen ein bisschen geübt.
Man weiß, bei dem großen Meister
War Loreley sehr beliebt.
Auch ich bin ein deutscher Dichter,
Wenn auch aus Karaganda,
Und will von der Schönen berichten,
Doch leider ist sie nicht da!
„Du bist ja schließlich nicht Heine“, –
Spricht zu mir die Vernunft.
Trotzdem eine Gemeinheit
Gegenüber der Zunft!
Ich habe mir Urlaub genommen,
Die Flucht aus dem Alltag gewagt!
Jetzt stehe ich hier beklommen,
Vom Regen und Wind geplagt.
Was soll ich jetzt, bitteschön, dichten? –
Kein Weib, keine Leiche im Rhein.
Eine gescheite Geschichte
Fällt mir leider nicht ein.
Vorbei die romantischen Zeiten:
Kein Aufruhr, Kein Sturm und Drang,
Kein Ritter an meiner Seite
Und auch kein Minnesang.

Dann habe ich doch eingesehen:
Die Jungfrau gibt es nicht mehr,
dafür auf den Flüssen und Seen
Sicheren Schiffsverkehr.
Die Blonde könnte sich sparen
Die Show und das heikle Malheur,
Kämme sie ihre Haare
Daheim oder beim Friseur.
War es denn wirklich nötig
Lieder zu trällern am Rhein,
Deswegen fahrlässiger Tötung
Von allen beschuldigt zu sein?
Man hat schon für mildere Taten
Frauen zu Hexen erklärt.
Und soll ich euch `was verraten? –
Ich finde es auch unerhört!
Weiß auch nicht, warum und worüber
Ich eigentlich traurig bin?
Vielleicht verfasse ich lieber
Ein Loblied auf Balduin*.

* Erzbischof und Kurfürst, Mittel-Rhein, 14. Jahrhundert

Mozart und Rachmaninow

Der Sinn der dialektischen Gesetze
Erschließt sich mir mit jedem neuen Jahr.
Das Leben ist ein Kampf der Gegensätze,
Worin sie einig sind – nicht immer klar.

Zu wissen reicht nicht. Menschen müssen spüren
Die Grenze zwischen Gnade und Verstand.
Ich ging gebeugt durch viele Kellertüren,
Bis ich der Sonne gegenüber stand.

Der lange Weg war keine Zeitvergeudung:
Ich akzeptierte Kampf und Einigkeit,
Rachmaninow’s verzückte dunkle Freude
Und Mozart’s sündhaft helle Traurigkeit.

Im Diogenes Fass

Im Kloster meines eingesperrten Geistes,
Umgeben von Gedanken und Musik,
Muss ich nichts gelten und schon gar nichts leisten
Und bin geschützt vor jedem fremden Blick.
Kein dummer Streit um Recht und Anerkennung,
Wenn überhaupt hier einer widerspricht,
Dann bin es ich. Und so, wie ich mich kenne,
Zum Schluss verschwinden Zweifel im Gedicht
Und wieder Ruhe. Traurigkeit und Wonne,
Illusionen, Liebe, Neid und Hass, –
Erspart mir die, und geht mir aus der Sonne.
Es geht mir gut im Diogenes Fass.

Пирожки

*******
Я кошечку в свой дом впустила
Теперь его не узнаю
Я не садистка, но решила
Убью!

*******
До встречи я считал мгновенья
И торопил земную ось
А мимолётное виденье
Спилось!

*******
Три года я тебя любила
Бессонных не спала ночей
А оказалось, ты мудила
И гей!

*******
Парняга стал немного мрачным
А с некоторых пор – дебил
Он раньше часто неудачно
Шутил

*******
В публичном доме любят пасху
Принарядят своих девиц
И ждут в подарок сине-красных
Яиц

*******
Она красива и умела
Интеллигентна и умна
Давать до свадьбы не хотела
Вот и одна!

*******
Стыдится вздутия не надо
Включайте пылесос басистый
Никто не слышит канонаду
И чисто!

Эмигрантские страдания

Откушав немецкие клётцки,
Задумав писателем стать,
Решил новоявленный Бродский
Мученья свои описать.

Как Бродский – не каждый может.
К тому же не всех подряд
С провинциальной рожей
Пускают в калашный ряд.

Уж если хандрить, то со вкусом,
Оригинально хандрить,
Под водочку с русской закуской
И этих, и тех карить.

Но, к сожаленью, и это
Было уже не раз.
Закончилась эстафета.
Не напечатан рассказ.

Отъемлимым став придатком,
Не в силах обиды забыть,
Он мечется принцем Датским,
Но знает, что лучше быть!

И быть, по-возможности, сытым,
Ругая издалека
Отчизны своей немытой
Холодные облака.

Как трудно себе признаться,
Что всем не по сердцу пришлись.
И здесь не попросят остаться,
И там без нас обошлись.